aus dem Tagebuch von Hans Jenny

16.3.1948

die Nasenschleimhäute, die Nasenhöhlenpartie mit Muscheln ist der „Kopf des Atemtraktes.“ Nasenveränderungen, Muschelwucherungen wirken auf die Bronchien. Asthmatische oder asthmatoide Zustände bei Nasenveränderungen.

Asthmatische oder asthmatoische Zustände bei gewissen Geruchsnervenerlebnissen. Durch Behandlung der inneren Nasenpartien Wirkungen auf die Bronchien.

Nasenbehandlung kommt bei gewissem Asthma in Frage.

Die Lunge, die Bronchenbäume nehmen mit der Nase mit wahr. Die Sinneswahrnehmung der Nase erstreckt sich auf die Bronchienhäute, wodurch asthmaartige Zustände entstehen. 

18.2.1953

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Steffen sagte mir, dass Dr. Steiner gesagt habe die Grippe sei eine Vorkrankheit. (Steffen fügte erklärend hinzu, etwa wie ein Auftakt in der Eurythmie)

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Ich sagte, das sei oft so; aber bei gutem Auspflegen, könne man durch eine Grippe frischer u. gesunder werden. 

16.3.1948

Angst tritt bei allen sich verschiebenden Rhythmischen Vorgängen auf.

Angst beim Einschlafen.

Angst beim Aufwachen.

die Schlaflosigkeit als Angstphänomen.

Das Licht anzünden bei Nacht; bei Licht schlafen.

Das Dunkle, Schwarze als Furchttraum.

7.3.1948

Ein Lesegang (Gang) im Menschheitsgang: Griechische Sagen. Mythologie.

Homer. Illias

Odyssee u.s.w.

bis Plutarch die Biographien.

In diesem Gang vom Kosmischen zum irdischen, von Göttern zu den menschlichen Persönlichkeiten gelangend.

Zuerst die Götterfolgen. die grossen Gottepochen. dann die heroischen Epochen. dann die aufregenden Persönlichkeiten. In diesem Gang durchgeht man im Spiegel der griechischen Überlieferung das Werden der Welt und der Menschheit. So lesend ist ein geschichtliches Vollerlebnis da. Ganzerlebnis.

Heute ist die Geschichte dem Menschen entfallen; wie sie einst noch nicht dem Menschen gehörte, sondern er den Göttern zugehörte, und dann ihm gehörte, so gehört sie ihm heute nicht mehr, sie ist ihm entrutscht, er wird von unten mitgerissen nach unten. Die Gewalten überstürzen ihn, reissen ihn mit, untere Gewalten (wie einst obere Gewalten) beherrschen ihn. Erst dem „Sehenden“ wird Geschichte entspringen können.

23.3.1948

In die Welt werfen – Themen aus dem Weltengrund holen: das ist das Wesen der Neuen Musik. Aus Wesenheit und Weltgebieten die Themen holen. Die Menschenseele ist die ganze Welt: Weltenströmen, Wesentönen in wahrer Musik. Die eingesponnene, verwobene Menschenseele wird Weltenseele, sie wird, was sie als Menschenseele in Wahrheit ist.

5.2.1948

Konkrete Geistigkeit. Es weht der Geist; leuchtet, wärmt. Der Geist ist Wirklichkeit, er durchdringt wie ein Element die Seele.

Die Mathematik ist noch Licht-haft. bei dem Cusaner. Es sind Begriffe, die sich selber tragen, in ihrem eigensten Gebiete noch sind. rein, reinste Begriffe. völlig. lichthaft! Licht dringt in die Begriffe ein. Das Denken ist gegen ein Licht gerichtet, nicht an die Sinne gebunden. Licht scheint in das Denken; das Denken grenzt an eine Lichtwelt an. Die Begriffe gehen gegen das Licht hin. (nicht an die Sinne) Dort wo heute völlige Finsternis ist, ist eine Lichteswelt. An diese grenzt das Denken des Cusaners an.

19.3.1948

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Unsere Bodenständigkeit im wörtlichen Sinne hängt nicht von unserem äusseren Verhältnis zum Boden ab, nicht von einem rein äusserlichen mechanischen Verhältnis, wie es oberflächlich scheint. Unser standfestes Stehen, unsere Bodensicherheit, unser sicheres Stehen und Bewegen im Schwerfeld, liegt in Verhältnissen in unserer Organisation und zwar im Gebiet des Stoffwechsels. Eine leichte Störung im Verdauungsprozess macht uns schwindlig. Eine bestimmte Dyspepsie lässt uns wie auf Wogen schwanken. Du kannst plötzlich meinen, Du seist auf schwankenden Wellen. Schliesst Du die Augen so bist Du auf hoher See; dies alles von einem nicht richtig funktionierenden Verdauungsprozess. Es zeigen sich dann gastritische, enteritische, colitische Symptome. Es liegt eine

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Geheimnisvolle Beziehung zwischen unserer Verdauung u. unserem Verhältnis zur Schwerkraft vor. die Kräfte, die uns kräftig stehen u. gehen machen, strömen in unsere Glieder aus dem Stoffwechsel ein wir könne diese Kraftströme erleben, und uns dadurch sicher auf der Erde fühlen, kräftig auf der Erde stehen und gehen. Die Bewegungskräfte, Stand-, und Gehkräfte haben ihre Ursprünge in der Stoffwechseltätigkeit, im Verdauen, im Magendarmgebiet. Sind diese Ursprünge nicht in Ordnung schaukeln wir auf hoher See.

Die Stoffwechseltiere, Ziegen, Steinböcke, Büffel, Gemsen zeigen diese Verhältnisse unmittelbar. Sie springen, jucken, bocken, stossen. Junge Zicklein durchschütteln diese Kräfte; sie überschlagen sich beinahe von diesen Kraftstössen. So wie die Fische im Wasser,

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Die Vögel in der Luft sich tummeln, rudern und schwimmen, schweben, so tummeln, kraften und schnellen sich diese Tiere wie Gemsen, Antilopen, Springantilopen, Steinböcke im Schwerefeld. Zusammenhang mit Wut bei diesen Tieren, wo die Schwere und die Stoffwechselkräfte überwiegen.

Hahnenkämpfe          Kampfläufer.

Stierkämpfe    Fasanen,                     Kämpfe

                                   Auerhähne

Wuttiere wie Stiere, Nashörner u.s.w. (ganz andere Verhältnisse, wenn Raubtiere „wütend“ sind; bei diesen ist es keine Profession zu „kämpfen“)