18.3.1948

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heute im Zoo den Pfau betrachtet. Jedes Pfauenauge ist der ganze Farbenpfau. Dieser rein farbig auf getupft: ist ein Pfauenauge; es wiederholt sich der ganze Farbenpfau in jeder Feder. Der Pfau rein farbig betrachtet steht so vielfältig vor einem. Die Pfauenaugen entstehen erst mählich. In den Federn der Vögel ist das Metamorphosewesen in Farben und Farbenformen, in Zeichnungen u.s.w. strömend. Es fliesst; so ist es in seinem Wandeln ganz offenbar. Der Pfauenkopf ist selbst wieder der ganze

Pfau, subsummiert und konzentriert.

            Zusammengezogen verschmolzen

            aber er ist angedeutet.

Der Hals von einem blendenden Blau es kommen über den Rücken goldgrüne Schildchen. In diese zentral ein Strahl

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blau, der von Kupfer umgeben ist; mählich entfalten sich die Augen. Die weitesten sind die vollständigsten. Tiefes violett blau, herrliches leuchtend blau, Kupfer, goldgrün: es ist der ganze Farbenpfau in einem Farbspiegel, als reines Farbbild. Was den ganzen Pfau färbte, ist an jeder Feder wirksam aber nur malend, nur als Farbenbild. Dies malende, spiegelnde, glänzende, abglänzende, wunderbar abtintende (Farbtinten geistiger Art) ist der Ursprung der Tierfarben. Es lässt sich genau verfolgen. wie Federn gleichfarbig am Pfau erscheinen, Hals, Rücken, Brust als gleichartige kleiden, und wie sie ungleichartig werden: d.h. die Elemente des Gesamtpfaus in sich vereinigen. Am Hals sind alle blau, auf dem Kopf alle tief blau,

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auf dem Rücken alles goldgrüne Schildchen, sie sind gleichartig und im grossen ganzen gleich einheitlich gefärbt. Sie haben nur eine Färbung. Dann kommen die Federn, die nicht nur einfärbig sind, sondern vielfärbig; d.h. die Gesamtheit des Farbigen erscheint auch an ihnen: sie enthalten alle Farben. In den einzelnen Zonen alle Nuancen, Zwischen- und Übergangsformen. Ganze Federn, die am ganzen Tier, einem Strahl am einzelnen Pfauenauge entsprechen. Der radschlagende Pfau praesentiert daher folgendes. Er ist als Gesamtwesen zu sehen, das in sich sphaerisch viele Einzelwesen umfasst, die alle Abbilder des ganzen sind. Eine Farbensphäre mit grossen Farbzonen und darin viele einzelne Sphären mit Farbzonen, die alle im Kleinen Abbild des

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Ganzen sind ein kosmisches Prinzip.

Die Federn auf dem Kopf des Pfaus werden „höckerig“, „warzig“, „gekrösing“, ein Schritt und die Federnnatur hört ganz auf; es kommen Fleischwarzen, Leisten, Kämme, Lappen, Gekröse hervor, wie bei vielen Hühnervögeln. (siehe Truthahn!)

Verhältnis der Adler

            Falken             Zu den Geiern.

            Sperber

 

 

Hans Jenny über ...

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