22.2.1953
Hesse war in einem früheren Leben ein Inder. Sein Stil: man spürt indische Lebensluft. indisches Milieu. indische innere Verfassung. indische Milde und Stille.
25.9.1952
alles, was wir oberen Menschen, ja weiterhin höheren Menschen, dann unteren oder dann niederen Menschen nennen, findet seinen Ausdruck in der Zirbeldrüse u. der Hypophyse. In diese zwei Organe ist gleichsam der ganze Mensch, ja der Umfang der menschlichen Existenz hineingesetzt. Während der natürlich-seelische Mensch selbst wiederum in der Hypophyse zum Ausdruck kommt, erscheint ein geistig Menschliches durch die Zirbel.
Der leiblich natürliche Mensch wirkt durch die vordere, der seelisch-natürliche durch die hintere Hypophyse.
12.8.1952
Die Polarität zwischen Planeten und Kometen. Die Planeten dicht, die Kometen dünn. Die Planeten verdichten sich, ja sie können verhärten. Die Kometen werden dünn und lösen sich parabolisch auf. Die Planeten ins Verdichten, die Kometen entschwinden physisch. Es ist also im Bilden eines Planetensystem zugleich eine Gegenbewegung da. Es bildet sich ein Planetensystem heraus. während die Planeten sich herausverdichten, gehen jene ins Verdünnen zurück.
7.3.1948
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beide Seiten eines und derselben.
Zuerst die Kulthandlung
das Kultdrama
In diesem erlebt die Seele die volle Wirklichkeit. Sie erlebt ihre Wirklichkeit: ihre Grundbewegungen, ihr wirkliches Leben, ihr „Atmen“. Diese Grundbewegungen, diese Urimpulse der Seele treten dann auf bei der Komödie und der Tragödie. Erst beides erlebend gibt der Seele ihre volle Wirklichkeit, ihr volles Leben: wie Einatmen u. Ausatmen, Systole und Diastole; sind Komödie und Tragödie die Erreger der beiden Urtätigkeiten der Seele. Darum müssen
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beide das sein, darum ist die eine ohne die andere nicht möglich; darum sind sie Offenbarer des einen, der Seele, in ihren zwei Urtätigkeiten.
Darum sind die Dionysien so eingerichtet, dass die Seele ihre volle Tätigkeit entfaltet, die Seele wirklich Seele wird durch die Dionysien. Seelenentfaltung, entwicklung u. bildung ist die Wirkung von Komödie u. Tragödie. Im Mysteriendrama gehen sie wieder in eines zusammen, wie sie einst aus einem entstanden sind.
Kultdrama (das Gottestun)
Tragoedie Komoedie.
Mysteriendrama
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was ich sagen will, ist: Komödie und Tragödie führen die erlebende Seele so, erregen sie so, lassen sie so etwas durchmachen, dass die Seele ihre Ur- und Grundtätigkeiten (bewegungen, vorgänge, zustände, Pulsationen, Atmungen) vollzieht, und dadurch wieder volle und ganze Seele wird. Sie wird wieder Seele, richtiges gesundes ursprüngliches Seelenwesen. Was sie ursprünglich ist und in sich veranlagt hat, wird sie wieder, wird sie erst. durch das Drama.
18.11.1952
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Gestern abend langes Gespräch mit Armin Günthert über Kristalle, ihre Achsen u. die Lichtverhältnisse. Es ergeben sich „Lichträume“ dabei. z.B. beim Quarz ein Ellipsoid. Da ist der Weg vom axenartigen zum Raumumfassenden. Umfassende Raumformen wie etwa ein Ei
Daraus hereindringende Kräfte: da wo sie zusammenstrahlen, die Kristallstrukturen.
Es entsteht so ein Modell: wobei der Kristall im Mittelpunkt ist. Der aber bis zu den Raumsphären in Beziehung steht. Diese Raumsphären kommen immer mehr zur Erscheinung bis sie zum menschlichen Haupt sich zusammenziehen.
(Pflanzen Spiegelung Tiere stammen daraus: (Teilgewölbe des Universums)
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Was an Kurven Steiner in der Kleinodienkunst darstellt, was an Kurven und Linien optisch in den Kristallen zutagetritt, hat mit diesem Bilden der Kristalle durch das universelle Licht aus dem Weltall zu tun. Sie zeigen auf das Bilden, Hereinstrahlen, Hereinweben hin. Es sind kosmische Schleifen, Kurven und Linien.
Am Samstag 22.11.52 im geolog. Institut (Bernoullianum) mit Armin Günthert solche Figuren betrachten.
17.3.1948
Lord Curzon | römisches Format |
Römischer Stil | |
„großer Römer“ | |
„Wirken eines großen Römers“ |
auf sein Leben u. Wirken schauend erscheint alles wie das Tatenwirken und die Taten eines grossen Römers.
11.3.1948
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Heute eine Papagenopfeife gekauft für Ea. (das Syrinxprinzip weil ich eine Syrinx für Kinder gesehen hatte; solche aber nicht fand in der Stadt; die Papagenoflöte kann von Ea nicht geblasen werden; jene Kindersyrinx aus einem Pressstoff muss ich noch suchen; ich sah sie bei einem Kind, das ich besuchte) Die Wirkung dieser Pfeiftöne ist ungeheuer. Im Auto blies ich die ersten Töne. Ea verhüllte das Gesichtchen mit beiden Händchen, und legte das Köpfchen vornüber. Legte sich dann ganz an Mama und barg sich. Immer wieder – auch zu Hause, ging sie weg, und versteckte sich „Um Goodeswille, um goodeswille“.
Unseren Kater zogen die Töne zusammen; er klappte sich ein, und es zog ihn sichtlich zusammen. Schon von weitem schrie er wie
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wenn das Böse auf ihn losginge. Er war völlig vergeistert, wie in einem Sturmwind. drückte sich in jede Ritze. Ida schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
Später kam Ea aus Rand u. Band durch die Flötentöne. Es rannte hin und her, mutwillig und voll Übermut. Daran die Wirkungen von Pfeiftönen zu studieren.
Wild. schrill. die Piccolo an der Fasnacht.
Gegensatz von Saiteninstrument und Blasinstrument.
Das Saiteninstrument schwingt und tönt im Luftraum, es ist „draußen“. Das Blasinstrument geht vom Atem aus; der Atem selbst impulsiert es.
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Das Saiteninstrument ist Weltinstrument.
Das Blasinstrument ist Menscheninstrument.
Die Blasinstrumente (auch die Orgel) dringen wie aus dem Innern des Menschen hervor. Die Saiteninstrumente ertönen wie aus dem Luftraum, Weltraum.
Die Hände bringen beim Saiteninstrument einen Weltgegenstand in Erregung.
Der Atem impulsiert das Blasinstrument, das eine Art Atemanhangsorgan ist; es setzt den Menschen fort. während das Saiteninstrument nicht in diesem Sinne die Hände fortsetzt.
Unterschied von Händen und Atem Pfeifen kann der Mensch auch ohne Instrument.. da drückt es aus ihm
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hervor, er strömt im Blasinstrument. Das Saiteninstrument, von der Hand erregt, erklingt als solches. Der Mensch strömt nicht darin fort.
Weltwirkung von Harfe, Kithara. etc. Wirkung von aussen.
Selbst-, Menschenwirkung von Flöte und Piccolo. Aktivierung von innen.
Vergleiche des Kehlkopfes mit einer Lippenpfeife.
Vgl. Lyra und Syrinx.
22.3.1948
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Vorgestern auf dem Schlosshof zwei junge Pfauen gesehen. Das Männchen zeigt einen blauen Anflug am Hals. Das übrige Gefieder bei beiden ist grau, graubraun, hellgrau, weiss gewellt. Es trat mir die Reihe von Jugendformen bei den Vögeln vor die Augen. Da fehlen alle Glanz- und Leuchtfarben. Diese treten später hervor. Es traten auch die verschiedenen Tierstämme vor Augen: die Abwesenheit von Leucht- und Glanzfarben bei den Säugetieren, das Auftreten derselben bei Fischen, aber vor allem bei Vögeln und Insekten. Beim Werden jeglichen Tieres ist die Peripherie und der Keim zu betrachten. Am Keime tritt erst nach und nach das ganze Wesen hervor. Die Peripherie spiegelt sich, bildet sich ab, senkt sich ein.
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So sehen wir Peripheriesphären angedeutet in Hüllen und Häuten. Das Urbild ist das Ei. Ein Hühnerei schon ist ein kosmisches Urphänomen. Es malen sich Sphären ab in den Farben der Tiere [Gabriel Kelemen]: auf Schmetterlingsflügeln, auf Vogelgefiedern. Diese wirkenden Sphären wirken nicht auf alle Tiere gleich. Die vollen Leucht- und Glanzfarben sind ihnen am nächsten; was ihnen ferner ist, worin sich noch nicht und nicht mehr wirken, hat keine Leucht- und Glanzfarben. Es stellt sich ein ganzer Sphären Kosmos vor die Augen, wenn man die Farben der Tiere sich vor Augen hält. Ein unmittelbar einwirkendes Leuchten, Glänzen und Strömen der Farben.
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Die Funkelfarben (Kolibri; Schmetterlinge) die Glanzfarben (z.B. Stare, Elstern) die Stofffarben (Papageien) gehen da hervor. Nach unten ins Erdgebiet kommend schwinden die Farben. Die grossen Säuger z.B. sind nie glanz- oder leuchtefarbig. Es wirken untere Gebiete des Lichtes in ihrer Färbung. Zuletzt haben wir irdische Abmalung. Oberirdisches, Sphärenperipherie malt sich ab in Vögeln, Insekten, Fischen; irdisches an Erdtieren (Steinbock, Gemse u.s.w.) an allen wirkt das Licht. Auc im Irdischen wirkt das Licht, das von aussen stammt es zeigt sich so, wie alle Tiere dem „aussen“ angehören, Aussensphären. Denn das Licht ist nicht irdischen Ursprungs, das an ihnen malt.
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Die Tierfarben, die Farbenmuster, Funkelfarben, Glanz- und Leuchtefarben der Tiere sind kosmische Malereien. Sie stammen aus dem Peripherie Kosmos, aus dem die Tiere selber stammen. Sie sind nicht ursprungslos; sie haben einen Ursprung, aber nicht im irdischen. Die Tierfärbung führt in einen geistigen Kosmos hinein, der Leuchtesphären hat. Die Tiere sind seine Malereien.
Skala von Insekten, Vögeln etc. bis zu Erdtieren, Dunkeltieren herunter.